Hühnerzaun

Hühnerzaun oder Geflügelnetz
Hühnerzaun
Die richtige Umzäunung eines Freilaufgeheges

In unserem Artikel „Das Freilaufgehege am Hühnerstall – Sinnvoll nur wenn richtig angelegt“, haben Sie bereits alles über das Anlegen eines Freilaufgeheges erfahren. Nun möchten wir uns aber noch ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten befassen, den Auslauf richtig zu umzäunen.
Je nachdem, wie viel Sie investieren möchten, ob Sie den Zaun mobil oder robust oder gar elektrisch benötigen, gibt es verschiedene Materialien, die verwendet werden können, um einen Hühnerzaun zu errichten.
Wir zeigen Ihnen auf, wie Sie den passenden Hühnerzaun oder ein Geflügelnetz auswählen und wie sie diese korrekt aufbauen.

Grundlegende Planung eines Hühnerzauns

Bevor Sie sich daran machen, das Material für einen Hühnerzaun zu kaufen, muss noch die grundlegende Planung erfolgen.

 Länge des Hühnerzauns
Nachdem Sie das Freilaufgehege selbst geplant und abgesteckt haben, kann ermittelt werden, wie lang der Geflügelzaun insgesamt werden muss, indem die Länge aller Außenseiten addiert wird.


Höhe des Hühnerzauns

Wenn es um die Frage geht, wie hoch das Geflügelnetz sein muss, ist es entscheidend, welche Hühnerrassen Sie halten. Hühnerrassen, die flugfaul sind, meist handelt es sich dabei um große, schwere Rassen, können schon mit einem Zaun von etwa 112-150 cm Höhe im Zaum gehalten werden.
Flugbegeisterte Hühnerrassen, meist die kleinen und leichten (z. B. Brakel und Bantam), würden da aber problemlos drüber hinweg flattern. Für die wird ein Zaun mit etwa 180-200 cm errichtet. Besonders ausgefuchste Flugakrobaten krallen sich aber etwa bei der Hälfte des Zauns fest, stoßen sich noch mal ab und schaffen es sogar, über solche Zäune zu entwischen. In dem Fall müssen am inneren oberen Ende des Zauns 2-3 zusätzliche Drähte im Abstand von 10 cm, die gemeinsam nach oben hin etwa einen Winkel von 40 Grad bilden, angebracht werden. Weitere Möglichkeiten gegen das Ausbüxen vorzugehen sind, eine Überdachung oder ein Elektrozaun zu installieren.
Beachten Sie bei dem Kauf auch, dass der Zaun etwa 20 cm eingegraben werden muss, damit sich die Hühner unter dem Zaun nicht drunterscharren können. Auch Fressfeinde könnten sich ohne diese Sicherheitsvorkehrung durchbuddeln und in das Freilaufgehege gelangen. Wenn Sie also möchten, dass Ihr Zaun 180 cm hoch wird, müssen Sie einen Zaun mit 200 cm Höhe kaufen. Auch die Erdspieße müssen entsprechend hoch sein. Das Eingraben des Hühnerzauns erhöht auch die Stabilität, sodass dieser Fressfeinden und einem Sturm besser standhalten kann.
Manch ein Hühnerhalter stutzt auch die Flügel der flugfreudigen Hühner, damit es sich erübrigt, einen hohen Zaun anschaffen zu müssen. Bedenken Sie aber dabei, dass das Geflügel dann bei einer echten Gefahrensituation, z. B. wenn doch mal ein Fressfeind in das Gehege gelangen sollte, keine Chance haben, sich in Sicherheit zu begeben.

Nach oben offene oder geschlossene Einzäunung?
Eine weitere gute Alternative, flugfreudige Hühner im Freilauf zu halten, ohne dass der Zaun sonderlich hoch werden muss, ist es, diesen nach oben hin zu schließen.
Der Materialaufwand ist somit zwar höher und damit auch die Kosten, allerdings lohnt sich dies nicht nur, um die Hennen am Fortflattern zu hindern. Ein oben angebrachtes Netz oder Gitter schützt die Tiere auch vor den Fressfeinden, welche aus der Luft kommen. Greifvögel, die auf den Geschmack von Hühnern gekommen sind, sind z. B. der Habicht, Adler, Falke, Eule, Rotmilan und Bussard.
Auch eine vollständige oder teilweise Überdachung (zumindest an den Futterplätzen), die undurchlässig ist, sollte ebenfalls abgewägt werden, z. B. aus Wellblech, Wellplatte aus PVC oder Stegplatten aus PC oder Acryl. Dies hat den Vorteil, dass die Hühner dort einerseits Unterschlupf vor Regen finden können und andererseits auch kein Kot von Wildvögeln in das Futter gelangen kann. Dieses ist nämlich meist mit Parasiten infiziert. Picken die Hühner dieses mit dem Futter auf, besteht hohe Ansteckungsgefahr.

Maschenweite des Hühnerzauns
Die Maschenweite spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines Geflügelzauns oder Geflügelnetzes, da vor allem kleine Hühner durch große Maschen entwischen könnten. Aber auch agile Fressfeinde wie der Fuchs, Wiesel, Marder oder Ratten haben so ein leichtes Spiel.
Besonders in Bodennähe raten wir, dass die Maschenweite nicht mehr als 50 x 50 mm groß ist.
Wenn Sie eine Kükenzucht betreiben, empfiehlt es sich in Bodennähe entsprechend kleinere Maschen von etwa 10-20 mm zu verwenden. Auch wenn die Küken ausgewachsen sind, bleibt die zusätzliche untere Absperrung mit den besonders kleinen Maschen praktisch, da so auch keine Mäuse in das Gehege kommen, um sich an dem Hühnerfutter zu bedienen.

Einzäunung mit oder ohne Strom?
Die nächste Frage, die Sie sich stellen können, ist, ob Sie den Zaun zusätzlich mit Strom absichern wollen.
Dies ist z. B. nötig, wenn die Hühner gerne versuchen, sich unter dem Geflügelnetz durch zu buddeln oder drüber hinwegzufliegen.
Auch in Regionen, in welchen viele natürliche Fressfeinde der Hühner wie Marder und Füchse unterwegs sind, entscheiden sich die Hühnerhalter oft dazu, Ihren Bestand zusätzlich mit einem Stromzaun zu schützen.
Wie Sie einen Stromzaun einstellen, wollen wir Ihnen später noch genauer erklären.

Material des Hühnerzauns
Auf die verschiedenen Ausführungen der Zäune und die Materialien wollen wir im Folgenden noch näher eingehen.
Allerdings ist hier schon mal allgemein zu erwähnen, dass Sie, egal wofür Sie sich entscheiden, auf eine hohe Qualität achten sollten. Das Material muss robust und hochwertig sein, um sowohl den Hühnern, den Fressfeinden als auch der Witterung standhalten zu können.

Geflügelnetz

Ein Hühnernetz oder auch Geflügelnetz genannt, ist die einfachste und günstigste Variante, einen Hühnerauslauf zu umzäunen. Dieses ist sogar dann kostengünstiger als der Aufbau stabiler Hühnerzäune oder Hühnervoliere, wenn es mit Strom betrieben wird.
Das Geflügelnetz kann auch flexibel für einen mobilen Auslauf eingesetzt werden, da es einfach ab- und aufgebaut werden kann.
Da dieser Art Geflügelzaun so flexibel ist, kann er auch perfekt zur Abtrennung eines Wechselauslaufs verwenden werden oder um verschiedene Areale im Gehege zu erstellen, wenn neue Hühner vergesellschaftet werden sollen.
Natürlich kommt das Geflügelnetz nicht an die Robustheit massiver Zäune heran, wenn Sie auf die Qualität achten, kann Ihnen dieses dennoch länger dienlich sein und Ihren Hühnern Schutz bieten.
Die hochwertigen Netze sind zwar teurer, sind aber sinnvoll aufgerüstet. Denn Marder oder andere Fressfeinde mit hartnäckigen Zähnen schrecken auch nicht vor Kunststoff zurück und versuchen ihr Glück sich durchzubeißen. Auch die Hühner selbst, die liebend gerne picken, dürfen das Netz nicht so einfach beschädigen können. Außerdem sollte es einige Stürme, Schneelasten und sonstige Belastungen aushalten, ohne zu reißen. Ein Anzeichen für ein robustes Geflügelnetz ist, wenn die Knoten verstärkt sind, sodass es schwerer ist, dieses zu zerreißen.
Witterungsverhältnisse, die oft nicht bedacht werden, ist die UV-Einstrahlung, die vielen Materialien auch schneller zusetzt als anderen.
Beachten Sie auch bei der Rahmenkonstruktion, dass diese stabil ist, denn ein hervorragendes Netz kann auch nichts richten, wenn der Rahmen bricht und es am Boden liegt. Idealerweise wird das untere Zaunende samt Geflügelnetz-Endstück vergraben. So ist er stabiler und macht das Drunterbuddeln schwerer.
Falls Sie keine Rahmenkonstruktion bauen möchten, sondern das Netz nur an Pfosten befestigen, weil der Hühnerzaun nur vorübergehend benötigt wird, empfehlen wir am oberen Ende des Geflügelnetzes zwischen den Pfosten zusätzlich einen Draht zu spannen, damit das Netz nicht durchhängt.

Das Geflügelnetz


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Kaninchendraht

Ein Kaninchendraht ist noch etwas robuster als ein Geflügelnetz, da er auch für Marderzähne eine große Herausforderung darstellt. Dieses ist kratz- und pickfest und punktet gleichzeitig mit seiner einfachen Handhabung.
Der Kaninchendraht ist teurer als ein Geflügelnetz, bewegt sich aber noch im annehmbaren Preisrahmen.
Achten Sie auch bei dem Kaninchendraht auf ein belastbares Haltegerüst mit ausreichend Querstreben. Besonders zum Zwecke einer Überdachung ist hierbei das Gerüst der Schwachpunkt, wenn es um Schneelasten geht.

Maschendraht

Der Maschendraht ist die kostspieligste dieser drei Varianten, ist aber durch die Kunststoffummantelung des Drahtzauns besonders strapazierfähig. Weder Picken noch Beißen noch Kratzen können dem Maschendraht etwas anhaben.
Da der Maschendraht ein höheres Eigengewicht mitbringt, muss dieses besonders stabil verbaut und verankert werden. Der Maschendraht wird aber meist mit Pfählen, Türen und Befestigungsmaterial verkauft, sodass dieser leicht und sicher verbaut werden kann.
Der Schwachpunkt ist hier besonders die Unterkonstruktion, da die Maschenweite recht groß ist. So sollte daher etwa bis zu 1 Meter mit einer zusätzlichen Zaunvariante mit kleinen Maschen nachgebessert werden, damit weder die kleinen Hühner hinaus noch kleine Tierchen hineinschlüpfen können.
Für eine Überdachung ist der Maschendrahtzaun aufgrund seines Gewichtes eher ungeeignet und unnötig.

Der Aufbau eines Geflügelnetzes ohne Strom

Die meisten Geflügelnetze werden bereits inklusive der Standpfähle verkauft, die in das Netz eingearbeitet wurden. Diese bestehen meist aus Kunststoff, der in der Regel auch sehr stabil ist. Die Spieße aus Metall sind aber natürlich noch robuster, besonders wenn Sie den Hühnerzaun auch im Winter stehen lassen möchten. Die Pfähle aus Kunststoff neigen dazu, bei Bodenfrost spröde zu werden und zu brechen.

Wenn Sie das Geflügelnetz dauerhaft installieren möchten, ist es empfehlenswert, einen schmalen Graben mit einer Tiefe von ca. 20-40 cm. Je nachdem, wie hoch der Zaun insgesamt ist, er soll ja schließlich nach dem Versenken nicht zu niedrig sein.
Ist das Netz noch nicht an den Pfählen befestigt, so stecken Sie diese im angegebenen Abstand alle tief in den Boden und bringen anschließend das Netz an. Auch wenn Sie die Pfähle gesondert gekauft haben, gehen Sie so vor. Der Abstand zwischen den Pfählen sollte nicht mehr als 1 m sein, damit das Netz nicht so schnell durchhängt.
Bei bereits eingearbeiteten Standpfählen wird zuerst der äußerste Pfahl in den Boden gesteckt, das Netz ein Stück weiter auseinandergezogen und dann der folgende versenkt usw. Der letzte Pfahl wird direkt an den ersten Pfahl gesteckt und diese miteinander verbunden z. B. mit Kabelbindern. Überprüfen Sie, dass nirgendwo Schlupflöcher oder wackelige Pfähle zu entdecken sind.
Auch das Netz muss gut gespannt sein. Hängt es etwas durch, dann besorgen Sie sich ggf. zusätzliche Pfähle, stecken diese zwischen die bereits bestehenden und befestigen das Netz mit Kabelbindern.
Haben Sie den Geflügelzaun zuvor nicht eingegraben, dann werden abschließend noch Verankerungen z. B. mit Erdhaken / Heringen angebracht, damit die Hühner nicht einfach drunter kriechen können. Diese werden in einem Abstand von ca. 20 cm in den Boden gesteckt.
Sie können auch einen Wechsellauf oder zwei Areale problemlos mit dem Geflügelnetz abstecken und realisieren. Gehen Sie dabei ebenso vor, wie bereits beschrieben.

Ist das Gehege klein, können Sie auch ein weiteres Geflügelnetz darüberlegen, um auch einen Schutz von oben zu bieten.
Bei einem größeren Freilauf würde das Netz durchhängen. Allerdings können Sie sich Abhilfe schaffen, indem Sie auch innerhalb des Geheges alle paar Meter jeweils einen Pfeiler in den Boden stecken und diese als Stütze gegen das Durchhängen nutzen. Sie können z. B. auch oben in die Pfeiler, Haken oder Ösen hineinschrauben, an denen das Netz noch stabiler aufgespannt werden kann.

Wenn Sie das Geflügelnetz im Winter verwenden, sollte das Material des Netzes und der Pfähle besonders robust sein, um den Schneemassen Stand zu halten. Wenn Sie einen Draht oder eine Fangschnur spannen, bringt es eine zusätzliche Stabilität.

Geflügelnetz mit Strom

Ein Geflügelnetz kann man entweder stromfrei, wie oben beschrieben, kaufen und aufbauen oder einen elektrifizierbares Geflügelnetz installieren. Letzteres wird verwendet, um besonders scharrfreudige Hühner am Ausbrechen zu hindern oder die Hühner in einer Gegend, in der viele Fressfeinde unterwegs sind, besser zu schützen.
Die elektrifizierbaren Geflügelnetze sind eigentlich als mobile Schafzäune bekannt, finden aber in der Geflügelhaltung auch oft ihre Verwendung, da sie sehr preisgünstig sind.
Die Netze werden als Rollenware inklusive der Isolatoren verkauft, sodass sie nur noch abgewickelt und angebracht werden müssen.
Für den Aufbau des Geflügelnetzes mit Strom wir ein spezieller Zaun benötigt, welcher mit einem Stromleiter bestückt ist. Ansonsten entspricht das Prozedere dem des Geflügelnetzes ohne Strom (siehe oben).
Am Ende wird nur noch die Batterie (das Weidegerät) angeschlossen. Dieses Gerät muss leistungsstark sein, da die Anatomie der Hühner mit sich bringt, dass diese gut vor dem Stromfluss isoliert sind. Der Schnabel und das Federkleid sind gute Isolatoren und die dünnen Beine leiten ebenfalls den Strom schlecht. Auch die Schmerztoleranz ist bei Hühnern relativ hoch. Damit der Zaun seinen Zweck erfüllt, muss also eine effektive Batterie her.
Beachten Sie auch unbedingt einen passenden Stromgeber anzuschließen und die Leistung entsprechend höher zu stellen, je länger das Geflügelnetz ist.
Ebenfalls wichtig ist, dass die stromführende Litze des Netzes stets freigehalten wird von Gräsern und Ästen und auch nicht den Boden berühren darf, damit keine Erdung entsteht. So wird ansonsten der Strom in den Boden geleitet, anstatt am Zaun zu fließen.

Die elektrifizierten Geflügelnetze sind oft zu weitmaschig, sodass dieses mit einem zusätzlichen engmaschigen Netz in Bodennähe abgesichert werden muss, sofern sie Küken oder kleinere Hühner im Bestand haben.
Da die elektrifizierbaren Geflügelzäune meist nur maximal 120 cm hoch sind, können diese nur für schwere, schlecht fliegende Rassen (z. B. Cochins oder Brahmas) verwendet werden. Gut fliegende leichte Hühner würden sich an diesen niedrigen Zäunen, ob unter Strom oder nicht, nicht stören und davonfliegen, sofern sie es wollen.

Achtung: Immer, wenn Sie einen strombetriebenen Zaun irgendwo außerhalb Ihres Grundstücks aufstellen, müssen Sie, entsprechend den gesetzlichen Regelungen, Warnschilder anbringen. Diese müssen in regelmäßigen Abständen und deutlich sichtbar angebracht sein, damit Passanten, die Ihre Hühner beim Vorbeigehen gerne bestaunen möchten, auf der Hut sind, keinen Stromschlag abzubekommen.

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